Lebensraum neben der Kläranlage
Die Stiftung «Natur und Wirtschaft» würdigt bereits zum drittenmal die Anstrengungen des Abwasserverbandes Altenrhein, in der Umgebung der Kläranlage einen Lebensraum für selten gewordene Tiere und Pflanzen zu schaffen.
Bereits im Jahr 2001 hat die Stiftung «Natur und Wirtschaft» erstmals ihr Qualitätslabel verliehen, das sie nun zum zweitenmal bestätigt und erneuert hat.
Dies, weil die Betreiber mit unermüdlichem Engagement immer neue Ideen zur Förderung und Erhaltung einheimischer Tier- und Pflanzenarten tatkräftig umsetzen würden. So sei aus einer «normalen» Kläranlage eine vielfältige Landschaft geworden, die sich gut in die umgebende Umgebung einpasse und den Mitarbeitenden einen grünen und schönen Arbeitsplatz anbiete.
Naturerlebnis Firmengelände
Gut 52 Prozent des ARA-Geländes können heute als naturnah bezeichnet werden. Über die Hälfte machen der Wald und die Hecken aus. Den Rest nimmt eine grosse, offene Kiesfläche ein, die lichtliebenden Tieren und Pflanzen einen Lebensraum anbietet. Solche Ruderalflächen sind besonders in der Nähe von kanalisierten Flüssen sehr wertvoll, denn sie ersetzen die ehemals grossflächigen regelmässig überschwemmten und daher vegetationslosen Uferzonen. Wer weiss, vielleicht brütet bald ein Flussregenpfeifer auf dem ARA-Areal?
Neue Projekte geplant
Der Abwasserverband Altenrhein ruht sich aber nicht auf den einmal erreichten Lorbeeren aus. Seit der letzten Rezertifizierung im Jahr 2004 wurde ein neues Biotop für Gelbbauchunken angelegt. Ebenso wurden Stein- und Totholz-Haufen eingerichtet, die Tiere gerne als Lebensräume und Verstecke annehmen. Um auch die Vegetation ökologischer zu gestalten, wurden standortfremde Baumarten durch einheimische Sträucher ersetzt. Weiter sollen die Betonmauern bei der Einfahrt durch Trockenmauern ersetzt werden.
Zudem werden dem Personal und deren Angehörigen naturkundliche Exkursionen angeboten. Die naturnahe Gestaltung des Areals wird auch von den Mitarbeitern sehr geschätzt.
Auszeichnung für Engagement
Die Stiftung «Natur und Wirtschaft» wird vom Bundesamt für Umwelt, dem Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie und dem Verband der Schweizerischen Gasindustrie getragen. Bisher wurden über 330 Firmen mit mehr als 18 Millionen Quadratmetern naturnaher Fläche zertifiziert.