Mit der Neugestaltung „Seeufer Ost“ in der Stadt Rorschach wurden neben dem Neubau des Würth-Verwaltungssitzes auch die Infrastrukturanlagen erneuert. Mit der neuen Gestaltung der Kantonsstrasse, des Fuss- und Veloweges und des Parkplatzes Strandbad war eine Verlegung des Einstieges zum unterirdischen Pumpwerk „Strandbad“ nötig.
Im Zuge der neuen Wohnüberbauung „Rosental“ im Dorfzentrum von Heiden waren verschiedene Kanalisationsleitungen, die mittig durch das Grundstück verliefen, anzupassen. Betroffen waren eine Bacheindolung, eine Verbandsleitung und ein Gemeindekanal. Der Verbandskanal (NW 300) musste ausserhalb der Überbauung verlegt werden, gleichzeitig setzte die Gemeinde Heiden mit der Vergrösserung eines Mischwasserkanales eine GEP-Massnahme um. Die Gemeinde Heiden hatte zusammen mit dem Büro Hersche Ingenieure AG alle Beteiligten frühzeitig in den Planungsprozess eingebunden und so eine optimale Koordination der einzelnen Teilprojekte ermöglicht. Die Verlegung des AVA-Kanals erfolgte mit dem Gemeindekanal in einer 1. Etappe zwischen April und August 2011, die 2. Etappe des Verbandskanals erfolgte zusammen mit dem Aushub der Wohnüberbauung ca. im August 2011.
Die Aufnahme zeigt einen Teilabschnitt des frisch verlegten Kanalstrangs während der Bauphase.
Die Kanalverlegung hatte eine eindrückliche Baustelle mitten im Dorf Heiden zur Folge
Auf Höhe des Regenbeckens Eggersriet (alte Kläranlage) wird entlastetes Mischabwasser in den Landgraben eingeleitet. Das zugehörige Auslaufbauwerk ist durch Erosion und Hochwasser im Laufe der Zeit stark beschädigt worden. Um weitere Schäden zu verhindern und die ordentliche Funktion zu gewährleisten, wurde das Auslaufbauwerk instandgestellt und rückwärtig im Untergrund mit Dübeln verankert. Dabei kamen während der Bauzeit bis Ende Juni 2012 Kleingeräte zum Einsatz, um die Umwelt möglichst zu schonen.
Das 1974 erstellte Regenbecken in unmittelbarer Nähe des Löwengarten-Areals in Rorschach wurde auf den Stand der Technik gebracht. Dazu wurden alle Schieber durch zeitgemässe Aggregate ersetzt und automatisiert. Zusätzlich wurde eine Beckenreinigung mit Rührwerken nachgerüstet. Das vorhandene komplexe abwassertechnische Verfahren innerhalb des Bauwerkes wurde durch leichte Eingriffe in die Betonkonstruktion optimiert, sodass die mechanische Reinigung des Beckeninhaltes verbessert ist. Die Sanierungsarbeiten dauerten von Juni bis August 2012.
Zum Schutz der Rorschacher Bucht wurde 2008 ein Wirbelfallschacht erstellt, der das Abwasser via Fuchslochstollen zur Kläranlage leitet anstatt zum Regenbecken Waldau mit anschliessender Entlastung in die Rorschacher Bucht. Bei zu grossen Zuflüssen zur Kläranlage ist der wirksamste Eingriff das Abstellen der Zuläufe zum Wirbelfallschacht resp. die Reaktivierung des „alten“ Fliessweges zum Regenbecken Waldau. In solchen Notsituationen mussten bislang zwei Handschützen vor Ort geschlossen werden mit entsprechendem Zeitaufwand. Durch den Einbau zweier zusätzlicher Schütze und vor allem die Automatisierung aller Schütze kann diese „Notentlastung“ nun innert weniger Minuten vom zentralen Leitsystem aus aktiviert werden. Im Januar 2014 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen und die Aggregate in Betrieb genommen.
Die Aufnahme zeigt einen der neu eingebauten Schieber, welche automatisch via Fernwirksystem angesteuert werden können. Das Ableiten des Strangs Rorschacherberg Ost bei Starkregenlagen verringert in diesen kritischen Situationen die Zulaufmenge zur ARA und erhöht die betriebliche Sicherheit.
