Da fliegt der Dreck weg
Wenn die Hochdruckpumpe Wasser mit 200 bar in das Kanalisationsrohr spritzt, dann haben Ablagerungen und Dreck keine Chance. Laut AVA-Geschäftsführer Christoph Egli reichen in der Regel auch 150 Bar für eine gründliche Reinigung. Sind Rohre in einem schlechten Zustand oder wurden sogenannte Inliner, Textilschläuche, die wie ein neues Rohr in schadhafte Leitungsbereiche gelegt werden, eingesetzt, muss der Druck auf 100 Bar oder weniger reduziert werden, um Schäden zu verhindern. Sind Wurzelwerk oder andere Hindernisse im Weg, dann kommen Düsen mit zusätzlicher Fräsfunktion zum Einsatz.
Spülwasser wird rezykliert
Mit dem 650 000 Franken teuren MAN konnte der 20jährige Mercedes-Lastwagen ersetzt werden. «Mit dem neuen Fahrzeug steht uns ein Arbeitsinstrument zur Verfügung, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht», sagt der AVA-Geschäftsführer und ergänzt, das die Wendigkeit des Vier-Achsers durch zwei gelenkte Achsen gegeben ist. Der Motor ist 480 PS stark, entspricht der Euro-5-Norm und verfügt über einen Partikelfilter. Auch der Aufbau ist gemäss Egli bedeutend leistungsfähiger. Die Vakuumpumpe KWP erbringt mit über 3000 m³/h die doppelte Leistung, die Schwemmleistung beträgt 400 Liter/min. Das Spülwasser kann bei Bedarf rezykliert werden, wodurch Zusatzfahrten entfallen.
Dreizehn Trägergemeinden
Je nach Alter und Zustand des Kanals wird eine Reinigung alle ein bis vier Jahre nötig. Die Arbeitssicherheit wurde laut Egli dank einer Funkfernsteuerung, mit der unter anderen die Steuerung des Wasserdrucks an der Spüldüse erfolgt, verbessert. Zum Einsatz kommt das neue Fahrzeug bei acht Gemeinden in der Region Rorschach und fünf Gemeinden in Appenzell Ausserrhoden, die zusammen die grösste Kläranlage der Ostschweiz betreiben.